Nachdem ich auf mikrocontroller.net sehr schlimme Sinuswellen von Notstromaggregaten gesehen habe (hier und hier), musste ich gleich selber mal nachsehen wie es um meinen Generator steht.
Zuerst mal die technischen Daten:
Stromerzeuger-Aggregat | |
Typ | SEA 12kW |
Hersteller | Eisemann (für die Bundeswehr) |
Leistungsdaten | |
Motorleistung | 18 kW bei 3000 min-1 |
Generatorleistung | 12 kW bei cos φ 1,0 |
15 kVA bei cos φ 0,8 Drehstrom | |
7 kW bei cos φ 1,0 Wechselstrom | |
Verbraucheranschluss | |
Nennspannung | WS 230 V / DS 400 V |
Spannungstoleranz | ± 10 V |
Nennstrom | 30,5 A bei WS und cos φ 1,0 |
17,5 A bei DS und cos φ 1,0 | |
21,7 A bei DS und cos φ 0,8 | |
Nennfrequenz | 50 Hz |
Frequenztoleranz | 50 - 53 Hz |
Generator | |
Typ | AVK DKB 32/20 - 2 TS |
Synchron-Generator, bürstenlos, elektronisch geregelt | |
Motor | |
Typ | Hatz 2L30C |
Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor, luftgekühlt |
Messung
Zunächst mal als Vergleichsmessung ein Bild von der Netzspannung:
Der Sinus sieht an der Spitze etwas unförmig aus. Dafür ist die Frequenz, wie man unten links im Bildschirm sieht, exakt 50,00 Hz. Die Peak-Peak-Spannung ist 652 V, macht als effektive Spannung:
652 V / 2 = 326 V / √2 ~ 230,5 V
Also, wie zu erwarten, gut.
Nun zum Aggregat, zunächst im Leerlauf:
Der Sinus hat zwar eine schöne Form, allerdings erkennt man an den Zacken einen (geringen) Oberschwingungsanteil. Die Frequenz ist auch hier ziemlich stabil, allerdings bei relativ hohen 51,55 Hz. Die Peak-Peak-Spannung ist 644 V effektiv also etwa 227,7 V. Ist zwar nicht so gut wie die Netzspannung aber ich finde, bis auf die zu hohe Frequenz, für ein Notstromaggregat recht gut.
Jetzt die Messung unter Last. Ich habe dazu einen 4 kW Drehstrom-Motor an das Aggregat angeschlossen, und während der Anlaufphase des Motors gemessen. Der Motor hat dabei (natürlich) alle 3 Phasen gleichmäßig mit etwa 15 A belastet:
Die Grundform des Sinus ist immer noch gut, nun erkennt man aber zusätzlich zu den Zacken einige kleine "Spitzen" oben am Sinus. Die Frequenz ist auch hier wieder stabil, nun bei 50,51 Hz. Mit 664 V ist die Peak-Peak-Spannung nochmal gut höher als unbelastet, effektiv also etwa 234,8 V. Ich finde auch hier, für die hohe Last, ein recht gutes Ergebnis, zumal die Spannung auch noch manuell nachgeregelt werden kann.
Fazit
Wenn man nicht gerade das empfindlichste vom empfindlichen an das Aggregat anschießt dürfte es wohl keine Probleme geben, ich hatte bis jetzt noch keine Ausfälle. Wenn jemand einen guten Test parat hat, um zu prüfen ob man auch empfindliche Geräte am Stromerzeuger betreiben kann, immer her damit.